PARIS (dpa-AFX) - Die Schweizer Großbank UBS steht in Frankreich wegen Geschäften mit Steuerhinterziehern vor Gericht. Die Anklage wirft der UBS Geldwäsche im Zusammenhang mit Steuerhinterziehung sowie illegale Anwerbung von Kunden vor. Die Bank soll vermögenden Franzosen geholfen haben, Milliardenbeträge vor dem Finanzamt zu verstecken. Laut Anklage geht es um Vermögenswerte von mehr als zehn Milliarden Euro. Der Prozess begann am Montag in Paris mit Verfahrens- und verfassungsrechtlichen Fragen.

Die Bank hatte vor dem Prozess erklärt, nach einem mehr als sechs Jahre dauernden rechtlichen Verfahren erhalte UBS jetzt die Gelegenheit, sich vor Gericht gegen die "oftmals haltlosen" Anschuldigungen zu wehren.

Wegen der Ermittlungen hatte die französische Justiz eine Kaution von 1,1 Milliarden Euro gegen die Schweizer Bank verhängt. Vor Gericht stehen auch die französische Filiale der UBS sowie sechs Verantwortliche. Der Prozess ist bis Mitte November angesetzt. Laut dem französischen Strafgesetz kann die Strafe für Geldwäsche bis zu der Hälfte der Vermögenswerte betragen, um die es ging.

Die UBS war wegen Geschäften mit Steuerhinterziehern auch in anderen Ländern ins Visier der Behörden geraten. In Frankreich hatten die Fahnder nach Hinweisen von früheren UBS-Mitarbeitern ihre Ermittlungen aufgenommen. Die Vorwürfe beziehen sich auf den Zeitraum 2004 bis 2012./sku/pog/DP/fba