Paris (awp/afp) - Beim UBS-Prozess in Frankreich sind am (heutigen) Montag Vertreter von UBS Frankreich befragt worden. Die Vertreter der Grossbank in Frankreich haben vor dem Pariser Strafgericht erklärt, dass sie "keine Spur" von illegalen Transaktionen gefunden hätten.

"Jedes Mal, wenn wir Zweifel hatten, haben wir nachgeforscht, und wir haben nichts gefunden", sagte Jean-Frédéric de Leusse, derzeitiger Vorsitzender der Geschäftsleitung von UBS France.

Die französischen Gerichte werfen der UBS u.a. vor, dass sie zwischen 2004 und 2012 Mitarbeiter illegal nach Frankreich geschickt hat, um reichen Kunden ihrer Tochtergesellschaft UBS France an bestimmten Anlässen wie etwa dem Tennisturnier Roland Garros davon zu überzeugen, (unversteuerte) Gelder bei der Bank anzulegen. Um den illegalen Kapitalverkehr zwischen den beiden Ländern zu verschleiern, wird der Bank auch vorgeworfen, ein doppeltes Buchhaltungssystem eingerichtet zu haben, ein sogenanntes "Milchbüechli".

Die Bank weist die Vorwürfe allerdings pauschal zurück. Laut Hervé Mercier-Ythier, einem weiteren Vertreter von UBS France, habe es sich eine "nur im Marketing" angewendete Praxis gehandelt, um zu vermeiden, dass dieselbe Person zweimal zu Roland Garros oder einem Konzert eingeladen würde. "Sobald Marketingleute keinen Kunden haben, glauben wir, dass wir das Gesetz respektieren", sagte er.

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