MAILAND/PARIS (awp international) - Die angeschlagene italienische Grossbank Unicredit kommt der dringend benötigten Geldspritze aus dem Verkauf ihrer Fondstochter Pioneer immer näher. Die Verträge mit dem französischen Vermögensverwalter Amundi seien am späten Sonntagabend unterzeichnet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Offiziell bestätigt wurde die Transaktion, die schon seit längerem erwartet wird, noch nicht.

Die Italiener sollen dabei rund 4 Milliarden Euro bekommen. Neben dem Kaufpreis von etwa 3,5 Milliarden. soll es eine Extra-Dividende von mehr als 500 Millionen Euro geben. Die Summen stehen im Einklang mit den jüngsten Spekulationen. Die Unicredit hatte in der vergangenen Woche exklusive Gespräche mit der Credit-Agricole-Tochter über die Fondstochter bestätigt. Unicredit braucht das Geld, um die stark angeschlagene Kapitaldecke zu stärken.

Die Mutter der Hypovereinsbank steht wegen fauler Kredite unter erheblichem Druck. Der seit Mitte Juli amtierende Vorstandschef Jean-Pierre Mustier hat der Verbesserung der dünnen Kapitalpuffer oberste Priorität eingeräumt. So hatte er bereits Anteile an der Onlinebank Fineco und dem polnischen Kreditinstitut Pekao verkauft. Der Konzern bereitet zudem dem Vernehmen nach auch eine Kapitalerhöhung von bis zu 13 Milliarden Euro vor. Auf dem Kapitalmarkttag an diesem Dienstag (13. Dezember) werden Details dazu erwartet./zb/jha/