FRANKFURT (dpa-AFX) - Papiere von Uniper haben auch zur Wochenmitte Kursstärke an den Tag gelegt. Das Kursplus vom Vortag von gut 4 Prozent bauten die Aktien des Stromproduzenten um 1,2 Prozent auf knapp 26 Euro aus. Börsianern zufolge wird der Aktienkurs vom Übernahme-Angebot der finnischen Fortum nach unten hin abgesichert und vom Einstieg neuer Investoren nach oben getrieben. Diese könnten auf einen höheren Kaufpreis der Finnen setzen und auch auf höhere Ausschüttungen.

"Die Aktie handelt schon um fast 20 Prozent über dem von Fortum gebotenen Preis", konstatierte ein Händler. Dieser beträgt 22 Euro je Uniper-Aktie. Eine Aufstockung des Übernahme-Preises auf 26 Euro sei aber "unrealistisch", fügte der Händler hinzu. Das wiederum lege den Schluss nahe, dass Anleger auf eine Aufstockung des Anteils des jüngst bei Uniper eingestiegenen aktivistischen Investors Paul Singer setzen. Singer könne so mit seinem Hedgefonds Elliott den Einfluss bei dem von Eon abgespaltenen Kraftwerksbetreiber erhöhen.

Uniper selbst lehnt das Angebot aus Finnland aus finanziellen und strategischen Gründen ab. Fortum hatte mehrfach betont, die Offerte von 22 Euro inklusive Dividende nicht erhöhen zu wollen. Die Finnen hatten zudem erklärt, sich auch mit dem Eon-Anteil begnügen zu können.

Am Montag war zudem bekannt geworden, dass die US-Investmentbank JPMorgan per 4. Dezember mehr als 5 Prozent der Stimmrechte an Uniper hält. Das zeige, so der Händler, dass nach dem Einstieg von Singer weitere Investoren auf den Zug aufspringen.

Am Dienstag hatte die Investmentbank Goldman Sachs höhere Dividenden von Uniper in Aussicht gestellt. Steigende Strompreise sowie geringere Rückstellungen dürften demnach die Barmittel bis 2020 auf 250 bis 300 Millionen Euro steigen lassen, nach Abzug von Dividenden und Kapitalausgaben. "Das könnte höhere Ausgaben zur Folge haben und auch höhere Dividenden", argumentierte der Analyst Alberto Gandolfi.

Goldman Sachs nennt gegenwärtig keine Einstufung und kein Kursziel für die Uniper-Aktie, weil die Bank nach eigener Aussage als Beraterin in einer "strategischen Angelegenheit" rund um Uniper agiert./bek/edh/jha/