DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Kraftwerksbetreiber Uniper sieht noch Chancen für die Inbetriebnahme seines großen Steinkohlekraftwerks in Datteln, das nach dem Willen der Kohlekommission nicht angeschaltet werden soll. Er sei sich nicht sicher, "ob die Bundesregierung an das Thema Datteln herangehen und damit der Empfehlung der Kommission folgen will", sagte Uniper-Vorstandsmitglied Eckhardt Rümmler am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in Düsseldorf. Der Manager verwies dabei auf die "gewaltigen Investitionen", die kompensiert werden müssten. Der Energiekonzern hat nach früheren Angaben weit mehr als 1,5 Milliarden Euro für das Kraftwerk ausgegeben.

Die Kohlekommission hatte in ihrem Kompromiss zum Ausstieg aus der Kohleverstromung unter anderem empfohlen, in Bau befindliche Kohlekraftwerke nicht in Betrieb zu nehmen. Diese Passage im Abschlussbericht der Kommission bezieht sich nach Einschätzung von Uniper auf das kurz vor der Fertigstellung stehende Kraftwerk am Rande des Ruhrgebiets. Uniper will den Kohlemeiler nach langen Verzögerungen im kommenden Jahr in Betrieb nehmen.

Uniper werde, "solange wir keine anderweitigen Anhaltspunkte haben", weiter mit Hochdruck daran arbeiten, das Kraftwerk in Betrieb zu nehmen, sagte Rümmler. Wenn die Bundesregierung Datteln 4 für den Kohleausstieg ins Kalkül ziehe, sollte sie "umgehend mit uns sprechen", forderte Rümmler./hff/DP/tav