ESSEN (dpa-AFX) - Neben einem vermutlich deutlich steigenden Briefporto müssen sich die Verbraucher auch auf höhere Paketpreise der Deutschen Post gefasst machen. "Generell müssen sich die Kunden auf steigende Paketpreise einstellen", sagte Post-Chef Frank Appel der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Samstag). Lohn- und Kostensteigerungen müssten an die Kunden weitergeben werden. Schon im vergangenen Jahr habe die Pakettochter DHL angefangen, die Preise für Pakete bei den Geschäftskunden und Anfang des Jahres auch bei einem Filialpaket zu erhöhen.

Als Marktführer müsse die Post mit ihrer Marke DHL auch zukünftig die Preise erhöhen. "Ich vermute auch, dass sich unsere Wettbewerber daran orientieren", sagte Appel.

Bereits im Mai hatte die Bundesnetzagentur einen Anstieg des sogenannten Preiserhöhungsspielraums für Briefporto um 10,6 Prozent vorgeschlagen. Damit ist gemeint, dass die Gesamtmenge aller Einzelsendungen der verschiedenen Briefarten sich entsprechend verteuern kann. Das Porto für einen Standardbrief könnte aber noch stärker steigen - Branchenkreisen zufolge ist eine Anhebung auf bis zu 90 Cent möglich von aktuell 70 Cent. Dann würde sich das Porto für andere Arten - ob Maxi-Brief, Kompaktbrief oder Postkarte - gar nicht oder kaum verteuern.

Im Mai will die Netzagentur endgültig entscheiden. Anschließend legt die Deutsche Post die Preise fest. Die werden dann voraussichtlich ab dem 1. Juli gelten./mis