BERLIN (dpa-AFX) - In den Plänen der Koalition zum besseren Schutz von Paketboten sieht der Zusteller-Verband eine pauschale Verurteilung der Branche. Die "pauschale mediale und politische Verurteilung der Kurier-, Express- und Paketbranche" sei "bedauernswert", teilte der Vorsitzende des Bundesverbands Paket und Expresslogistik (BIEK), Marten Bosselmann, am Mittwoch mit.

Vorschnell gehen laut Bosselmann viele Menschen grundsätzlich davon aus, dass Unternehmen, die Paketzusteller beschäftigen, gegen geltendes Arbeitsrecht verstoßen. Dass das nicht stimme, hätten etwa die Zollkontrollen Anfang Februar gezeigt. Die Fahnder hätten fast 13 000 Fahrer befragt, anschließend seien aber nur vergleichsweise wenige Verfahren eingeleitet worden: "In aller Deutlichkeit: Jeder Verstoß ist einer zu viel - jedoch sollte bei einem Anteil von 0,2 Prozent der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gewahrt werden."

Die Spitzen der großen Koalition hatten sich auf einen Gesetzesplan geeinigt, der Paketboten besser vor Ausbeutung schützen soll. Nach dem Prinzip der Nachunternehmerhaftung sollen die Versandunternehmen verpflichtet werden, Sozialbeiträge für säumige Subunternehmer nachzuzahlen./juc/DP/jha