Muttenz (awp) - Der Kioskkonzern Valora hat einen neuen Finanzchef. Beat Fellmann wird zum 1. Juli 2020 den seit November 2019 vakanten Posten besetzen und damit ein Mitglied der Konzernleitung. Gleichzeitig mit der Personalie veröffentlichte die Gruppe am Donnerstag Informationen zu ihrer Finanzierung und zum aktuellen Geschäftsgang.

Der neue CFO Beat Fellmann hatte zuvor Posten etwa beim Bauunternehmen Implenia oder zuletzt beim Anlagenbauer Exyte in Stuttgart inne. Er wird Nachfolger von Tobias Knechtle, der Valora Ende November 2019 verlassen hatte. Seitdem hatten sich CEO Michael Mueller und Christian Tümmler, Director Corporate Group Accounting & Tax, die Aufgaben des CFO geteilt, wie das Unternehmen mitteilte.

Den bestehenden Syndikatskredit über 50 Millionen Franken mit Fälligkeit per 29. Juni 2020 hat Valora am 9. April frühzeitig zu attraktiveren Konditionen, inklusive einem zusätzlichen Corona-Spielraum für den "Leverage Ratio Covenant", ablösen und auf 150 Millionen Franken aufstocken können.

Der neue Syndikatskredit hat den Angaben zufolge eine Laufzeit von fünf Jahren mit zwei Verlängerungsoptionen um je ein Jahr. Die Erneuerung der "Multi Currency Revolving Credit Facility" bringe Finanzierungs- sowie Liquiditätssicherheit und erhöhe die strategische Flexibilität insgesamt, so Valora.

Weiter stark rückläufiges Geschäft

Valora hatte bereits Ende März eine Umsatzwarnung ausgegeben und angekündigt, dass die Dividende gestrichen werde. Wie der aktuellen Mitteilung nun zu entnehmen ist, belasten die behördlichen Anordnungen zur Eindämmung des Virus das Geschäft auch weiterhin.

So verbuchte das Retail-Netzwerk laut Mitteilung in den relevanten Märkten auf gleicher Fläche für den laufenden Monat April einen Umsatzverlust von circa 20 Prozent gegenüber Vorjahr; im Food-Service-Netzwerk beträgt der Rückgang rund 70 Prozent. Im B2B-Geschäft liegt der Umsatz 60 Prozent unter Vorjahr.

Der weitere Geschäftsgang der Gruppe hänge nun davon ab, wie und wann sich die von den verschiedenen Länderbehörden verfügten Lockerungen des jeweiligen Lockdowns auf die Kundenfrequenz auswirken. Für verlässliche Prognosen zur weiteren Umsatz- und Ertragsentwicklung sei es deshalb nach wie vor zu früh.

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