FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Einen Tag nach der Erhöhung der Prognose sind die Aktien des Batterieherstellers Varta auf ein Rekordhoch gestiegen. Am Mittwoch ging es in der Spitze um bis zu 11,88 Prozent auf 74,40 Euro nach oben. Zuletzt führten die Papiere des vor knapp zwei Jahren an die Börse gebrachten Unternehmens den Nebenwerte-Index SDax noch mit einem Plus von mehr sieben Prozent auf 71,40 Euro an.

Zur Wochenmitte reagierten Analysten mit Zielerhöhungen auf die am Vortag vorgelegten Quartalszahlen. Die Experten von Mainfirst hoben das Kursziel auf 78 Euro an und Commerzbank-Analyst Stephan Klepp schraubte sein Ziel sogar auf 80 Euro nach oben. Er stufte die Papiere von "Hold" auf "Buy" hoch, rät wie die anderen Analysten nun also zum Zugreifen.

Er habe den Schwung bei dem Batteriekonzern zuletzt unterschätzt, schrieb Klepp in seiner Studie. Varta habe unter Beweis gestellt, dass die Margen bei Mikrobatterien weiter gesteigert werden können und außerdem entwickele sich die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Mikrobatterien unerwartet stark. Klepp hob seine Gewinnschätzungen je Aktie für die Jahre 2019 bis 2021 an.

Das Unternehmen wurde 2017 von Montana Tech Components an die Börse gebracht, nachdem dieser Schritt das Jahr davor noch wegen eines zu geringen Investoreninteresses gescheitert war. Der zweite Versuch war dafür dann umso erfolgreicher. Das Papier war von Anfang an gefragt. Ausgehend von einem Emissionspreises von 17,50 Euro ging es zuerst langsamt und seit seit Anfang dieses Jahres rasant nach oben.

Seit Ende 2018 summiert sich das Plus auf fast 190 Prozent. Kurstreiber war dabei unter anderem ausgerechnet eine Kapitalerhöhung. Dieser Schritt drückt ja gewöhnlich eher auf die Kurse. Bei Varta war das anders, da das Unternehmen den Erlös der Platzierung von 2,2 Millionen Aktien in Höhe von rund 100 Millionen Euro ins Wachstum steckt und die Pläne die Investoren überzeugten, ging es seitdem noch mal kräftig nach oben.

Inzwischen ist das Unternehmen an der Börse knapp 2,9 Milliarden Euro wert - zum Vergleich: beim Börsengang wurde das Unternehmen mit knapp 670 Millionen Euro bewertet. Größer Anteilseigner ist nach wie vor Montana Tech Components. Die österreichisch-schweizerische Industriegruppe hatte das Mikrobatteriegeschäft des früheren deutschen Traditionskonzerns Varta 2007 übernommen und zehn Jahre später an die Börse gebracht./mis/zb