Zürich (awp) - Die Anleger trennen sich nach einem Auftragseinbruch von den VAT-Aktien. Der Vakuumventilhersteller hat zwar Umsatz und Gewinn in den ersten sechs Monaten kräftig gesteigert, doch zeichnet sich aufgrund einer Verlangsamung des Investitionszyklus im Halbleitergeschäft für das restliche Jahr eine Nachfrageflaute ab.

Bis 9.20 Uhr verlieren die VAT-Aktien knapp 9 Prozent in einem schwächeren Gesamtmarkt. Der SPI steht um 0,26 Prozent im Minus.

In der ersten Jahreshälfte hat VAT beim Umsatz und Gewinn zweistellig zugelegt. Doch brach im zweiten Quartal der Auftragseingang ein. VAT geht deshalb von einer vorübergehenden Nachfrageflaute für zusätzliche Produktionsanlagen aus und senkte die Prognose für das Umsatzwachstum 2018 deutlich.

Zwar hatten Analysten bereits mit einem schwächelnden Auftragseingang und einem angepassten Ausblick gerechnet. Doch dieser liege nun noch unter den Erwartungen, kommentiert Vontobel. Und obwohl VAT den Rückgang als temporäre Nachfrageflaute bewerte, könnten auch die Markterwartungen für das nächste Jahr noch zu hoch sein.

Baader Helvea spricht in einem Kommentar von schwachen Resultaten, die die Anleger enttäuschen dürften. Die UBS hält es nun für entscheidend, ob VAT an der Medienkonferenz nach einem schwachen dritten Quartal eine Erholung im Schlussquartal in Aussicht stellt.

Etwas positiver tönt es von Seiten der Zürcher Kantonalbank. Die Befürchtungen gewisser Projektverzögerungen hätten sich zwar bewahrheitet, kommentiert die ZKB. Von einem abrupten Abbruch des Halbleiter-Zyklus könne aber nicht die Rede sein. VAT bleibe als klarer Marktführer hervorragend positioniert, um von den Themen rund um die Digitalisierung profitieren zu können.

Die Analysten halten an ihren derzeitigen Einstufungen der Aktie fest: Baader Helvea und die UBS empfehlen sie zum Kauf, die ZKB zu Übergewichten und Vontobel rät zum Halten.

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