BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der Ausbau-Krise der Windkraft schlägt Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer vor, Anwohner von Windparks mit billigem Strom aus diesen Anlagen zu versorgen. Die Idee ist Teil eines Sechs-Punkte-Plans für einen "kurzfristigen Windausbau", der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "In einem Umkreis von zwei Kilometern sollen private Anwohner ein Recht auf vergünstigte Kilowattstunden aus der Windenergieanlage bekommen, die sich in der Nähe dreht", heißt es darin. Die Betreiber müssten ihnen ein Angebot machen, das 30 Prozent unter den marktüblichen Tarifen liegt. Ziel ist, die Akzeptanz für Windparks zu steigern.

Weiter schlägt Krischer vor, für vier Jahre zum Modell der festen Einspeisevergütung für Windanlagen-Betreiber zurückzukehren - eigentlich gibt es inzwischen Ausschreibungen, wer am wenigsten Förderung verlangt, darf bauen. Allerdings bewerben sich zu wenig Interessenten. Die befristete Rückkehr gebe Planungssicherheit, schreibt Krischer, brauche aber die Zustimmung der EU-Kommission.

Der stellvertretende Fraktionschef im Bundestag regt zudem an, das Genehmigungsverfahren für das Ersetzen alter, weniger leistungsfähiger Windräder durch neue Anlagen zu vereinfachen. "Wo schon eine Anlage steht, muss die Errichtung von neuen und größeren Anlagen unbürokratisch möglich sein - wenn die Grenzwerte für Lärm eingehalten werden", schreibt er. Das Artenschutzrecht müsse bundesweit einheitlich angewendet werden, um kommunale Verwaltungen zu entlasten.

Krischer fordert außerdem, den Mindestabstand zwischen Drehfunkfeuern

- Anlagen für die Luftfahrtnavigation - und Windrädern zu

verkleinern, wie das in anderen Ländern üblich sei, um Flächen zu gewinnen./ted/DP/men