KIEL (dpa-AFX) - Die Branche der Erneuerbaren Energien wünscht sich von Politikern und Bürgern mehr Mut bei der Energiewende. "Windenergie aus Schleswig-Holstein bleibt der Leistungsträger der Energiewende", sagte der neue Landesvorsitzende des Bundesverbandes Windenergie in Schleswig-Holstein, Horst Leithoff, am Donnerstag in Kiel. "Wir brauchen einen verbindlichen Rahmen, der langfristige Planungen wieder zulässt." Der Verband und die Unternehmensgruppe Arge Netz hatten für den Abend zu einem Empfang der "Erneuerbaren" mit mehr als 200 Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft eingeladen.

"Der echte Norden steht wie kein anderes Land für Klimaschutzinnovationen", äußerte Arge-Netz-Geschäftsführer Martin Grundmann. "Aber oftmals regiert noch die Zaghaftigkeit." Der Klimawandel lasse sich nur aufhalten, wenn der Ausstoß von Treibhausgasen massiv eingeschränkt wird. In Schleswig-Holstein ist die Planung neuer Windanlagen nach einem Gerichtsurteil von 2015 ins Stocken geraten. Seitdem gilt ein grundsätzliches Moratorium; nur per Ausnahmegenehmigung können neue Windräder gebaut werden.

2018 sei die "Windernte" schwach ausgefallen, sagte Leithoff. "Zweitens sind die Zubau- und vor allem die Genehmigungszahlen andauernd viel zu niedrig und drittens geht es immer noch zu langsam voran mit der Regionalplanung." Die Branche brauche jetzt mehr Genehmigungen, eine verlässliche Perspektive und damit Planungssicherheit für den weiteren Zubau. Sonst seien die landeseigenen energiepolitischen Ziele bis 2025 nicht mehr zu erreichen. Bis dahin sollen Anlagen mit einer Gesamtleistung von zehn Gigawatt an Land installiert sein. Bis Ende 2018 waren 6,9 Gigawatt erreicht./wsz/DP/jha