Zürich/Trezzano sul Naviglio (awp) - Vetropack ist mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden. Der Hersteller von Glasverpackungen hat laut CEO Johan Reiter seine Ziele erreicht. "Vetropack ist kotiert, deshalb kann ich die genauen Zahlen aber noch nicht nennen", sagte er in einem Interview mit der Zeitung "Finanz und Wirtschaft" (FuW, online 18.1.).

Doch habe seine Firma im zweiten Halbjahr 2018 ähnlich gut abgeschnitten wie im ersten. Für 2019 gibt sich Reiter ebenfalls optimistisch. "Die positive Entwicklung für Glasverpackungen dürfte im laufenden Jahr weitergehen", sagte er in dem Gespräch.

Wie bereits bekannt ist, plant Vetropack eine Investition in Italien. "Italien als Gesamtmarkt ist für Vetropack der grösste Markt, in dem wir rund 20 Prozent unserer Produkte absetzen", erklärte Reiter. Für sein Unternehmen sei dieses Land auch langfristig ein Wachstumsmarkt, auch wenn es den Südeuropäern momentan wirtschaftlich nicht so gut gehe und die Rahmenbedingungen zu wünschen übrig liessen.

Umgekehrt möchte Reiter - zumindest vorerst - aber auch am Standort Schweiz festhalten. Auf eine entsprechende Frage antwortete der Manager: "Wir betreiben das Werk St-Prex mit sehr viel Euphorie und Energie." Profitabel sei man hierzulande trotz der hohen Kosten, weil man sehr viel in Richtung Automatisierung gemacht habe. "Zudem wurde bereits vor einigen Jahren von Schweröl auf das günstigere Erdgas als Energiequelle umgestellt."

Bier statt Wodka

Im schwierigen, von politischen Konflikten dominierten Markt Ukraine habe sein Unternehmen bei den Behältnissen für Wodka zwar einen Rückgang verzeichnet, diesen aber mit einem Aufschwung bei Gebinden für Bier kompensieren können. "Wir hatten dafür zur richtigen Zeit die richtige Ausrüstung", sagte der Vetropack-CEO.

Eine grosse Herausforderung für sein Unternehmen ist in Zukunft die Digitalisierung. "Wir haben dazu eine Roadmap erstellt, um zu sehen, wo wir in fünf, zehn Jahren stehen", führte er aus. "Und wir haben zwei Spezialisten ins Unternehmen geholt, die uns in diesen Fragen voranbringen."

Schliesslich äusserte sich Reiter auch zu seiner Zusammenarbeit mit Verwaltungsratspräsident Claude Cornaz. Er fühle sich von diesem in seiner Arbeit überhaupt nicht eingeschränkt, obwohl Cornaz früher selbst das Amt des CEO ausgeübt hatte. Denn man habe im Vorfeld seiner Amtsübernahme als CEO die entsprechenden Rollen klar definiert.

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