PEKING (dpa-AFX) - Kleinere europäische Firmen in China leiden stärker unter dem Handelskrieg der USA mit dem Land als größere Unternehmen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Europäischen Handelskammer in China, die am Montag in Peking vorgestellt wurde. Größere Unternehmen können demnach ihre Lieferketten anpassen.

Die Firmen gingen davon aus, dass der Konflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften noch länger andauern werde, sagte EU-Kammerpräsident Jörg Wuttke vor Journalisten. "Es gibt das Gefühl, dass es nicht so schnell vorbei sein wird", betonte er.

"Die Sinnlosigkeit, in einer globalen Wirtschaft bilaterale Zölle zu verhängen, wird zunehmend deutlich, indem größere Firmen die beabsichtigten Auswirkungen umgehen und kleinere Firmen ständige Schläge hinnehmen müssen", heißt es als Ergebnis der Umfrage unter den Mitgliedsfirmen der EU-Kammer in China.

Viele EU-Unternehmen seien in China, um ihre Waren auf dem großen chinesischen Markt zu verkaufen, und exportierten nicht selbst in die USA. Aber viele verkaufen an weiterverarbeitende chinesische Firmen, die ihre Waren in die USA ausführen, wie es heißt. Vor allem chinesische Unternehmen zögen jetzt in Richtung Vietnam, Thailand oder Indonesien. "Unsere Kunden verlassen China", sagte Wuttke.

Seit mehr als einem Jahr haben sich die USA und China gegenseitig mit Strafzöllen belegt, die chinesische Exporte in die USA teurer machen. So sind die chinesischen Ausfuhren in die USA nach Angaben des Zolls im November um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gefallen./lw/DP/jha