Der Zukauf bescherte dem Telekom-Rivalen in Deutschland im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/2020 ein Umsatzplus von 8,4 Prozent auf fünf Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Um Zukäufe bereinigt stagnierte der Service-Umsatz (ohne Geräte-Verkäufe) dagegen weitgehend. Zuwächse beim Festnetz-Geschäft wurden durch rückläufige Service-Umsätze beim Mobilfunk fast gänzlich wett gemacht. Wachsen will Vodafone nach der Unitymedia-Übernahme vor allem mit gebündelten Angeboten.

Im Gesamtkonzern sehen sich die Briten ebenfalls wieder auf Wachstumskurs, beim operativen Gewinn sind sie zuversichtlicher. Die Service-Umsätze legten auf Konzernebene im ersten Halbjahr insgesamt um 0,3 Prozent zu. Der ausgewiesene Umsatz lag mit 21,9 Milliarden Euro um 0,4 Prozent höher. Das organische Kernergebnis zog in dem Zeitraum um 1,4 Prozent an. Für das gesamte Geschäftsjahr werde daher ein bereinigtes Kernergebnis von 14,8 bis 15 Milliarden Euro erwartet, rund eine Milliarde mehr als bislang prognostiziert.

Sorge bereitet dem weltweit zweitgrößten Telekommunikationskonzern sein Engagement in Indien. Wegen eines Gerichtsurteils zu Lizenzgebühren wiesen die Briten dort unter dem Strich einen Halbjahresverlust von 1,9 Milliarden Euro aus. Angesichts höherer Steuern und Gebühren und des Richterspruchs fordert Vodafone nun eine finanzielle Entlastung von der indischen Regierung. Ansonsten könnte das Engagement auf dem Milliardenmarkt gefährdet sein.

Die EU-Wettbewerbshüter hatten Vodafone im Sommer gegen Auflagen grünes Licht für die Übernahme der deutschen Unitymedia und der Osteuropa-Töchter von Liberty Global gegeben. Mit der 18,4 Milliarden Euro schweren Übernahme avanciert Vodafone zum größten Anbieter von Mobilfunk, Breitband-Internet und Fernseh-Netzen in Europa.