Nach einem konjunkturell noch sehr guten Beginn kam es im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2018/19 zu einer zunehmenden Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Das ökonomische Sentiment verschlechterte sich weltweit nicht zuletzt aufgrund des eskalierenden Handelsstreits zwischen den USA und China, aber auch anderen Regionen einschließlich Europas, wo zusätzlich die endlosen 'Brexit'-Verhandlungen zu wirtschaftlicher Verunsicherung und die Einführung eines neuen Abgasemissionstests (WLTP) im Herbst 2018 zu groben Verwerfungen in der Automobilkonjunktur führten. Damit war- nicht zuletzt auch in Verbindung mit steigenden Rohstoff- und CO2-Preisen - spätestens seit dem letzten Kalenderquartal 2018 absehbar, dass der ökonomische Aufwärtstrend der vergangenen drei Jahre auf ein Ende zusteuert.

Abgesehen vom deutlich schwieriger werdenden konjunkturellen Umfeld war die Ergebnisentwicklung der voestalpine auch von einer Reihe interner Einmaleffekte beeinträchtigt. So insbesondere von den Kosten der umfassenden Erneuerung des größten Hochofens im Konzern, einer Rückstellung im Zusammenhang mit einem laufenden Kartellverfahren im Bereich Grobblech sowie stark erhöhten Anlaufkosten beim größten konzerneigenen US-Automobilkomponenten-Werk am Standort Cartersville, Georgia, USA.

Damit kam es im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz neuem Umsatzrekord zu erheblichem Druck auf die Ergebnisziffern.

Für das neue Geschäftsjahr 2019/20 arbeitet der Vorstand der voestalpine AG intensiv daran, trotz weiter wachsender wirtschaftlicher Unwägbarkeiten eine - gemessen an 2018/19 - stabile Entwicklung des operativen Ergebnisses (EBITDA) zu erreichen. Größte interne Herausforderung ist dabei die weitere Abarbeitung der operativen Themen in den US-Werken, um die anspruchsvollen Volumensteigerungen zu begleiten.

Bestimmend für die wirtschaftliche Gesamtentwicklung wird aber sein,

  • in welchem Umfang handelspolitische Maßnahmen die weltweiten Warenströme in den nächsten 12 Monaten weiterhin künstlich beeinflussen werden,
  • wie weit die Entwicklung der globalen Rohstoffindustrie auch künftig weniger durch Angebot und Nachfrage als durch anderweitige, schwer nachvollziehbare Kriterien bestimmt wird,
  • welche Auswirkungen die neuerlichen Abgastests und die politischen Diskussionen über die Automobilkonzepte der Zukunft auf das Konsumentenverhalten in Europa, aber auch darüber hinaus haben werden und
  • last but not least, welche Entwicklung die europäische Wirtschaft im Zusammenhang mit einem geregelten oder ungeregelten 'Brexit' nehmen wird.

All diese Faktoren liegen nicht im Einfluss- und Entscheidungsbereich des Unternehmens, sodass eine über die oben erwähnte Indikation hinausgehende Guidance für das Geschäftsjahr 2019/20 einer realistischen Basis entbehren würde.

voestalpine AG veröffentlichte diesen Inhalt am 05 Juni 2019 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 05 Juni 2019 05:43:04 UTC.

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