LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Europäische Gerichtshof entscheidet am Donnerstag (9.30 Uhr) darüber, ob Käufer eines Volkswagen-Autos mit manipulierter Abgas-Software im Land des Autokaufs auf Schadenersatz klagen dürfen - und nicht in Deutschland. Hintergrund ist der Fall von 574 VW-Kunden in Österreich, deren Sammelklage vor dem Landesgericht Klagenfurt anhängig ist.

Normalerweise müsste eine Klage in dem Land eingereicht werden, in dem der Beklagte seinen Sitz oder Wohnsitz hat. Deshalb hatte das österreichische Gericht beim EuGH angefragt, ob es überhaupt zuständig ist. Bereits im April äußerte sichein EuGH-Gutachter im Sinne der Kläger. Seine Meinung ist für die Luxemburger Richter nicht bindend, häufig folgen sie ihr aber.

Die 574 VW-Kunden hatten ihre Ansprüche an den österreichischen Verein für Konsumenteninformation abgetreten. Dieser verklagte Volkswagen auf Schadenersatz in Höhe von 3,6 Millionen Euro. Außerdem müsse Volkswagen für noch nicht bezifferbare Schäden aus dem Einbau des Motors haften. Das Wolfsburger Unternehmen argumentierte hingegen, dem Klagenfurter Gericht fehle die internationale Zuständigkeit für die Klage./wim/DP/men