Dank einer gestiegenen Zahl an Finanzierungs-, Dienstleistungs- und Versicherungsverträgen und ersten Sparerfolgen werde das operative Ergebnis "signifikant" über den 2,61 Milliarden Euro des Vorjahres liegen, sagte Finanzvorstand Frank Fiedler am Mittwochabend in Hannover. Vor wenigen Monaten war die VW-Tochter noch von einem stabilen Ergebnis ausgegangen. Zu dem Anstieg habe auch die Auflösung eines Teils der Rückstellungen für Rechtsrisiken beigetragen, erläuterte Fiedler. Der Vertragsbestand werde voraussichtlich auf 21,5 (Vorjahr 20,3) Millionen klettern.

"Wir können heute ausgezeichnete Ergebnisse vorweisen und gleichzeitig sparen wir nicht an Zukunftsinvestitionen", sagte Vorstandschef Lars Henner Santelmann. Neben gesunkenen Vertriebskosten und einer höheren Produktivität zahlten sich auch Investitionen in neue Mobilitätsdienstleistungen aus. So hat Volkswagen Financial Services das Gebrauchtwagenportal "Heycar" jüngst auf Großbritannien ausgeweitet und will weitere europäische Länder ins Visier nehmen. Auf dem Heimatmarkt in Deutschland sieht sich VW mit Heycar auf Rang drei hinter den dominierenden Anbietern "mobile.de" und "Autoscout24.de". Das Flottengeschäft wurde durch eine Mehrheitsbeteiligung am Fuhrparkmanager FleetLogistics gestärkt. Das Mobilitätsgeschäft bauten die Braunschweiger mit dem Erwerb des Zahlungsabwicklers LogPay aus.

Auch bei dem im vergangenen Jahr aufgelegten Sparprogramm kommt der Absatzfinanzierer schneller voran als gedacht und will sein Ziel von 850 Millionen schon 2023 erreichen, zwei Jahre früher als geplant. Ab 2025 sollen dann 1,3 Milliarden Euro jährlich eingespart werden. Bereits 2019 würden die Kosten um 200 Millionen Euro sinken.