Breitenbach (awp) - Der Industriekonzern Von Roll hat die positive Entwicklung aus dem ersten Quartal fortgesetzt und auch im gesamten ersten Halbjahr 2017 den Umsatz leicht gesteigert. Der Bestellungseingang konnte sogar deutlicher zulegen. Unter dem Strich resultierte ein kleiner Gewinn, nach einem Verlust im Vorjahr. Das Unternehmen prüft derweil weitere Strukturanpassungen, wodurch Einmalbelastungen anfallen können. Eine Guidance für das Gesamtjahr wird nicht genannt.

Der Umsatz stieg im ersten Semester leicht um 1,5% auf 176,8 Mio CHF und der Auftragseingangs deutlicher um 8,1% auf 186,4 Mio, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt. Auf Stufe EBIT resultierte ein Gewinn von 7,3 Mio CHF - verglichen mit einem Fehlbetrag von 5,4 Mio im Vorjahreszeitraum. Das Reinergebnis verbesserte sich auf einen Gewinn von 0,4 Mio nach einem Verlust von 11,1 Mio im Vorjahr.

STABILES MARKTUMFELD

Die positive Geschäftsentwicklung habe auf einem stabilen Marktumfeld beruht sowie auf den im vergangenen Geschäftsjahr gestarteten Programmen zur Steigerung der Effizienz in den Bereichen Vertrieb und Produktion, heisst es in der Mitteilung weiter.

Die Bereiche der Gruppe entwickelten sich indes unterschiedlich. Im Segment Insulation mit Produkten für Generatoren, Hoch- und Niederspannungsmotoren und Transformatoren stieg der Umsatz um 1,5% auf 120,8 Mio CHF. Der Bereich Composites mit Verbundwerkstoffen und Teilen für Industrieanwendungen konnte um 3,7% auf 53,2 Mio wachsen. Bei den sonstigen Aktivitäten, worunter Von Roll BHU Umwelttechnik fällt, wurde hingegen ein Umsatzrückgang um rund 29% auf 2,7 Mio CHF verzeichnet. BHU entwickelt, baut und betreibt Anlagen für die Wasser- und Abwasseraufbereitung.

WEITERE STRUKTURANPASSUNGEN MÖGLICH

Einen Ausblick auf das Gesamtjahr gibt das Management nicht. Um das mittelfristig angepeilte Ertragsziel einer EBIT-Marge von über 8% nachhaltig zu erreichen, werde die Gruppe den eingeschlagenen Kurs konsequent fortsetzen, so Von Roll weiter. Die Intensivierung der Vertriebsaktivitäten, die Optimierung der Produktionsprozesse sowie die Reduktion der Materialkosten werde "mit voller Kraft vorangetrieben". Hierzu gegebenenfalls weiterhin notwendige Strukturanpassungen würden geprüft und umgesetzt. Diese könnten im zweiten Halbjahr das Ergebnis durch Einmaleffekte belasten, heisst es im Geschäftsbericht.

Positive Effekte für die Zukunft werden aus dem Umzug der Konzernzentrale von Wädenswil (ZH) nach Breitenbach (SO) erwartet. Mit dem per 1. Juli vollzogenen Umzug befänden sich die wichtigen Corporate-Funktionen in Zukunft näher beim Kern- und Tagesgeschäft. Von Roll verspricht sich hiervon insbesondere eine engere, bereichsübergreifende Zusammenarbeit und die Vereinfachung der administrativen Prozesse.

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