LONDON (awp international) - Die britischen Wettbewerbshüter haben Bedenken wegen der geplanten Fusion der britischen Supermarktketten Sainsbury und Asda. Selbst der Verkauf einer Vielzahl von Filialen könnte demnach nicht ausreichen, um die Bedingungen zu erfüllen, wie die britische Aufsichtsbehörde CMA am Mittwoch in London mitteilte. Die Anleger reagierten verschreckt auf die Nachricht, der Aktienkurs von Sainsbury brach um bis zu 16 Prozent ein.

Bei dem Zusammenschluss der zweit- und drittgrössten Supermarktkette in Grossbritannien würde ein Konzern mit einem Jahresumsatz von 51 Milliarden Pfund (58 Mrd Euro) entstehen. Die Behörde fürchtet, dass der neue Supermarkt-Riese den Wettbewerb auf nationaler Ebene stark beeinträchtigen könnte. Die Fusion könne auch dazu führen, dass Kunden höhere Preise bei geringerer Qualität und Auswahl drohten. Um die Genehmigung zu erhalten, könnte der Verkauf einer der beiden Konzern-Markennamen nötig sein, so die Behörde. Ihren finalen Bericht will die CMA am 30. April 2019 veröffentlichen.

Sainsbury reagierte verärgert auf den Bericht. Der Regulierer habe die Spielregeln verändert, hiess es. Die Analyse entspreche nicht vergleichbaren Fällen und missachte den harten Wettbewerb in der Branche.

Mit der geplanten Fusion wollen Sainsbury und die Walmart-Tochter Asda auf den anhaltend scharfen Wettbewerb im britischen Supermarktgeschäft reagieren. Sainsbury ist derzeit die Nummer zwei hinter Marktführer Tesco . Asda die Nummer drei. Bei einer Fusion hätten sie laut Marktforschern einen gemeinsamen Marktanteil von fast 32 Prozent - und damit mehr als Tesco. Die Supermarktketten leiden seit Jahren unter der Expansion der deutschen Discounter Aldi und Lidl, die den Unternehmen zunehmend die Kunden abjagen./elm/men/mis