Schwerzenbach (awp) - Das Klimatechnik-Unternehmen Walter Meier hat im ersten Halbjahr 2017 dank des Zusammenschlusses mit Tobler deutlich mehr umgesetzt. Einmalige Integrationsaufwendungen führten allerdings zu einem Konzernverlust. Den Zusammenschluss sieht das Management auf Kurs, die Erwartungen für die Synergien wurden gar leicht erhöht.

Der Umsatz für das erste Halbjahr 2017 wird mit 187,7 Mio CHF ausgewiesen, nach 110,5 Mio für die alte Walter Meier im Vorjahr. Das angestammte Geschäft von Walter Meier trug 109,0 Mio dazu bei und die seit Anfang April konsolidierte Tobler Haustechnik AG 78,7 Mio. Wäre der gesamte Semesterumsatz von Tobler in die Rechnung geflossen, hätte dieser rund 265 Mio erreicht. Tobler für sich betrachtet verzeichnete im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang von 1,9%.

Das Neubaugeschäft befinde sich nach wie vor in guter Verfassung, allerdings mit konstantem Druck auf die Margen wegen des intensiven Wettbewerbs, heisst es dazu. Das Sanierungsgeschäft von Heizungsanlagen war im ersten Halbjahr dagegen erneut schwach, stabilisierte sich aber auf einem tieferen Niveau.

Das Servicegeschäft schliesslich habe wie gewohnt mit geringer Volatilität erfreut. Aufgrund des stagnierenden Umsatzes und der sinkenden Margen hätten sich die positiven Effekte aus der Inbetriebnahme des hochautomatisierten Zentrallagers in Nebikon nicht im Resultat niedergeschlagen.

DEUTLICH HÖHERER BETRIEBSGEWINN ABER REINVERLUST

Der konsolidierte EBITDA hat sich auf 12,1 Mio CHF mehr als verdoppelt, wobei die entsprechende Marge um 170 Basispunkte auf 6,4% verbessert wurde. Der EBIT lag bei 5,4 Mio, nach 3,4 Mio im Vorjahr. Die Abschreibungen hätten sich wesentlich erhöht, einerseits infolge des neuen Dienstleistungscenters in Nebikon und andererseits aufgrund des Goodwills aus dem Zusammenschluss mit Tobler, so Walter Meier.

Unter dem Strich resultierte als Folge von höheren Finanz- und einmaligen Integrationsaufwendungen wegen des Zusammenschlusses ein Verlust von 3,1 Mio CHF nach einem Gewinn von 2,8 Mio im Vorjahr.

Weiter heisst es, dass seit Ankündigung des Zusammenschlusses mit Tobler bereits substantielle Fortschritte erzielt worden seien. Die Kosten für die Integration dürften etwas tiefer ausfallen als ursprünglich gedacht, die Synergien dafür gar etwas höher. Die Zusammenführung der beiden Vertriebs- und Serviceorganisationen per 1. Januar 2018 sei auf Kurs und die obersten Führungsebenen bereits definiert. Der neue Unternehmensname soll am 24. November 2017 bekanntgegeben werden.

MITTELFRISTZIEL WIRD BESTÄTIGT - GEWINN 2017 UND 2018 ABER NOCH KLAR DARUNTER

Zum Ausblick auf das Geschäftsjahr 2017 schreibt das Unternehmen, dass sich der Markt für Haustechnik in der Schweiz auf einem tieferen Niveau als Anfangs Jahr erwartet zu stabilisieren scheine. Im Geschäft mit Neubauten seien die Volumina nach wie vor hoch, die regionalen Unterschiede hätten sich jedoch akzentuiert. Und der Sanierungsmarkt habe sich auf tiefem Niveau stabilisiert, eine Erholung sei jedoch nicht absehbar. Zudem sei das Handelsgeschäft geprägt von Überkapazitäten und hohem Margendruck wegen der Importe.

Diesen Herausforderungen soll kurzfristig mit Kostendisziplin und Verkaufsinitiativen im Handelsgeschäft begegnet werden. Mittelfristig sollte es dank dem Zusammenschluss mit Tobler aber gelingen, die Ertragskraft deutlich zu steigern. So wird denn auch das Mittelfristziel für einen EBITDA von rund 60 Mio CHF bestätigt. Basierend darauf würde der Gewinn pro Aktie rund CHF 2 betragen.

In den Geschäftsjahren 2017 und 2018 werde der Gewinn je Aktie aufgrund der einmaligen Integrationsaufwendungen und wegen den noch nicht realisierten Synergien aber noch deutlich unter diesem Wert liegen. Trotzdem sei es das Ziel, die stabile Ausschüttungspolitik im Umfang von 2,00 CHF je Aktie für die kommenden Jahre aufrecht zu halten. Falls die erwartete Marktstabilisierung sich aber nicht bewahrheiten sollte, könne eine temporäre Kürzung der Dividende nicht ausgeschlossen werden.

cf/dm