BERLIN (awp international) - Die Bundesregierung plant nach dem Drohnenangriff auf die grösste Erdölraffinerie in Saudi-Arabien keine Freigabe von strategischen Ölreserven. "Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist aktuell nicht berührt", sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am Montag in Berlin. Die Lage werde aber genau beobachtet.

"Nach den Informationen, die uns vorliegen und die Saudi-Arabien ja auch inzwischen bekanntgegeben hat, dürfte der Ausfall der Raffinerien einige Tage bis vielleicht so zwei Wochen dauern", sagte die Sprecherin. "Damit gehen wir aktuell nicht davon aus, dass es nachhaltige Auswirkungen auf die weltweite Versorgung mit Erdöl gibt."

Überlegungen in den USA habe man zur Kenntnis genommen und kommentiere diese nicht. "Bei uns ist es so, dass eine Freigabe einer strategischen Erdölreserve zur Behebung von weltweiten Versorgungsstörungen gemeinschaftlich mit den IEA-Mitgliedstaaten erfolgen müsste", sagte sie zu möglichen Abstimmungen mit der Internationale Energieagentur (IEA). "Und hierzu gibt es aktuell keine Überlegungen." US-Präsident Donald Trump hatte die Freigabe von nationalen Ölreserven im Falle von Engpässen genehmigt.

Am frühen Samstagmorgen hatten mehrere Explosionen Anlagen des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco erschüttert. Experten sehen in der Drohnenattacke einen Angriff auf das Zentrum der saudischen Ölindustrie. Der Wegfall gilt als einer der grössten abrupten Ausfälle der Geschichte./cn/DP/men