NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Dienstag stark unter Druck geraten und auf den tiefsten Stand seit über einem Monat gefallen. Händler nannten Nachrichten aus Saudi-Arabien als Grund.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 77,61 US-Dollar. Das waren 2,22 Dollar weniger als am Montag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,97 Dollar auf 67,39 Dollar.

Der saudische Ölministers will einen Anstieg der Rohölpreise vermeiden. Khalid Al-Falih hatte auf einer grossen Investorenkonferenz in Riad gesagt, sein Land werde jeden Angebotsausfall ausgleichen, der sich durch US-Wirtschaftssanktionen gegen Iran ergebe. Er sah grundsätzlichen Spielraum, die Tagesproduktion um bis zu zwei Millionen Barrel anzuheben. Aktuell holt Saudi-Arabien etwa 10,5 Millionen Barrel Erdöl pro Tag aus dem Boden. Die Opec und ihre Verbündeten wollten soviel wie möglich produzieren, sagte Al-Falih.

Ein wichtiges Thema unter Rohölhändlern ist die Affäre um den getöteten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi. Sein Tod könnte das Verhältnis zwischen dem Ölriesen Saudi-Arabien und der westlichen Welt schwer belasten. Ölminister Al-Falih hatte bereits am Montag klargestellt, dass sein Land nicht beabsichtige, sein Rohöl als politische Waffe einzusetzen. Saudi-Arabien steht als Führungsland des Ölkartells Opec in der Kritik durch US-Präsident Donald Trump, der das Kartell für die gestiegenen Ölpreise verantwortlich macht./jsl/he