NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Montag deutlich gefallen. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 58,62 US-Dollar. Das waren 1,90 weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,80 Dollar auf 52,90 Dollar.

Die wieder gestiegene Unsicherheit im Handelskonflikt zwischen den USA und China hat die Ölpreise belastet. Die Einigung der USA mit China auf ein Handels-Teilabkommen ist offenbar noch nicht unter Dach und Fach. China wolle weitere Gespräche führen, bevor es die sogenannte "Phase eins" des Handelsabkommen unterzeichnen werde, erfuhr die Nachrichtenagentur Bloomberg von mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Ende Oktober sollen den Kreisen zufolge Einzelheiten ausgearbeitet werden, bevor Präsident Xi Jinping das Abkommen unterzeichnen könne. Die Erwartung von Fortschritten im Handelskonflikt hatte in der vergangenen Woche noch die Preise gestützt.

Weiterhin ringen die Europäische Union und Grossbritannien um einen Durchbruch im Brexit-Streit. "Ein Deal ist möglich, er ist diesen Monat möglich oder sogar diese Woche", sagte der irische Aussenminister Coveney am Montag in Luxemburg. "Aber wir haben es noch nicht geschafft." Premierminister Boris Johnson will laut seiner von der Königin vorgetragenen Regierungserklärung die EU weiterhin am 31. Oktober verlassen.

Am Markt wurde auch der etwas stärkere US-Dollar als ein Grund für die geringeren Rohölpreise genannt. Da Erdöl in weiten Teilen der Welt in der amerikanischen Währung gehandelt wird, lastet ein steigender Dollar auf der Nachfrage aus Ländern ausserhalb des Dollar-Raums. Das wiederum sorgt häufig für Preisdruck am Rohölmarkt./jsl/fba