NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Montag nach zwischenzeitlichen Gewinnen ins Minus gedreht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 69,92 US-Dollar. Das waren 70 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 79 Cent auf 60,86 Dollar.

Im Handelsstreit mit den USA hat China auf höhere US-Zölle reagiert und hebt seinerseits Abgaben auf zahlreiche US-Produkte an. Vom 1. Juni an werden die Zölle auf die betroffenen Waren erhöht. Je nach Produkt gelten dann Grössen von 10, 20 oder 25 Prozent. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump China noch vor Vergeltungsmassnahmen gewarnt. Eine Eskalation des Handelsstreits stellt eine Gefahr für das Weltwirtschaftswachstum dar. Ein schwächeres Wachstum würde auch die Nachfrage nach Rohöl dämpfen.

Berichte über angebliche Sabotageakte gegen Handelsschiffe in der ölreichen Region am Golf von Oman hatten den Ölpreisen zunächst noch Auftrieb verliehen. Der Energieminister Saudi-Arabiens, Chalid al-Falih, sagte am Montag, dass zwei saudische Öltanker bei einem "Sabotageangriff" schwer beschädigt worden seien. Nach Angaben der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) habe es "staatsfeindliche Operationen" gegen insgesamt vier Schiffe aus verschiedenen Ländern gegeben. Die genauen Umstände blieben unklar. Zudem wurde ein unter norwegischer Flagge fahrender Öltanker "von einem unbekannten Objekt" beschädigt.

Die Angriffe sollen in der Nähe des kleinen Emirats Fudschaira stattgefunden haben, das im Osten der Vereinigten Arabischen Emirate am Golf von Oman liegt. Dieser trennt die Arabische Halbinsel und den Iran. Hier befindet sich eine der wichtigsten Wasserstrassen der Welt für Ölexporte. Der Hafen von Fudschaira ist ein wichtiger Lager- und Umschlagort vor allem für Öl. Zuletzt hatten die Spannungen in der Region massiv zugenommen. Hintergrund ist der Konflikt mit dem Iran./jsl/he