NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Mittwoch bis zum Abend zuvor erzielte Gewinne abgegeben und sind deutlich gefallen. Auslöser waren Hinweise auf eine weniger strenge Haltung der USA gegenüber Iran und der starke US-Dollar. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am frühen Abend 61,26 Dollar. Das waren 1,12 Dollar weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel ähnlich stark auf 56,30 Dollar.

Deutlich unter Druck gerieten die Rohölpreise nach einem Hintergrundbericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Agentur berichtete mit Bezug auf informierte Kreise, US-Präsident Donald Trump habe vor der Entlassung seines Sicherheitschefs John Bolton eine Lockerung der Sanktionen gegen Iran ins Gespräch gebracht.

Dies wäre ein Hinweis darauf, dass sich die strenge Linie der USA gegenüber dem Opec-Land Iran etwas abmildern könnte. Die Risikoprämien am Ölmarkt gingen deshalb zurück. Die Spannungen zwischen den USA und Iran gelten als Gefahr für den Frieden in der ölreichen Golfregion.

Belastet wurde der Ölmarkt darüber hinaus durch den deutlich stärkeren US-Dollar. Die US-Währung profitierte von leicht positiven Signalen Chinas im Handelsstreit mit den USA. Da Rohöl international in Dollar gehandelt wird, verteuert ein steigender Dollarkurs den Rohstoff für alle Investoren ausserhalb des Dollarraums.

Neue Lagerdaten aus den USA führten nur sehr kurzzeitig zu Preisaufschlägen. Die Rohölreserven der USA sind nach den wöchentlichen Zahlen des Energieministeriums weiter und deutlicher gesunken als erwartet. Die Erdölförderung der USA stagnierte auf hohem Niveau./bgf/stk