NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Montag einen Teil der deutlichen Gewinne aus dem frühen Handel wieder abgegeben. Im Mittagshandel legten die Notierungen nur noch leicht zu. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 72,57 US-Dollar. Das waren 36 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 19 Cent auf 62,95 Dollar.

Am Morgen hatten Äusserungen aus Saudi-Arabien und die zunehmenden politischen Spannungen zwischen den USA und Iran den Ölpreisen noch spürbar Auftrieb verlieren. Der US-Ölpreis war zeitweise bis auf ein Tageshoch bei 63,81 Dollar gestiegen.

Ein Grund für die Preiszuwächse waren Äusserungen aus den Reihen des Ölkartells Opec. Am Wochenende hatte der saudische Ölminister Khalid Al-Falih Spekulationen auf eine kurzfristige Anhebung der Fördermenge gedämpft und die Haltung seines Landes bekräftigt, die zwischen der Opec und anderen grossen Förderern vereinbarten Produktionskürzungen in der zweiten Jahreshälfte beizubehalten.

Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank deutet mittlerweile vieles auf eine Verlängerung des Kürzungsabkommens bis zum Jahresende hin. Dabei könnte allerdings die bisher vereinbarte Produktionsmenge nach oben angepasst werden. Eine Entscheidung hierüber wird bei der Sitzung der in der sogenannten "Opec+" zusammenfassten Förderländer Ende Juni erwartet.

Für Preisauftrieb sorgten zudem Äusserungen von US-Präsident Donald Trump. "Wenn der Iran kämpfen will, wird das das offizielle Ende des Iran sein. Droht nie wieder den Vereinigten Staaten!", schrieb Trump am Sonntag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Die USA streiten mit dem ölreichen Iran seit längerem über dessen Atomprogramm. In den vergangenen Wochen haben sich die politischen Beziehungen der beiden Länder zunehmend verschlechtert./jkr/bgf/fba