NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind Montag mit der jüngsten Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China gesunken. Im Mittagshandel hielten sich die Verluste aber in Grenzen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 61,18 US-Dollar. Das waren 71 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 56 Cent auf 55,10 Dollar.

Seit dem Morgen standen die Ölpreise unter Druck. Als Grund wurde der Handelsstreit zwischen den USA und China genannt. Nachdem US-Präsident Donald Trump vergangene Woche neue Strafzölle auf chinesische Waren angekündigt hatte, wertete die Währung Chinas am Montag stark ab. Marktteilnehmer sprachen von einer weiteren Eskalation des Handelskonflikts, weil der Yuan-Kurs nicht frei schwankt, sondern staatlich beeinflusst ist.

Nach Einschätzung des Rohstoffexperten Carsten Fritsch von der Commerzbank dürfte ein von neuen Strafzöllen ausgelöster Konjunkturabschwung nicht spurlos an der Ölnachfrage vorübergehen. Er verwies auf die Internationale Energieagentur (IEA), die ihre jüngste Nachfrageprognose auf der Annahme einer nicht weiter eskalierenden Lage erstellt habe. Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse rechnet Fritsch mit einer Abwärtsrevision der Nachfrageprognose durch die IEA.

Die Spannungen zwischen den USA und Iran treten dagegen etwas in den Hintergrund. Wie am Wochenende bekannt wurde, hat Iran bereits vergangene Woche einen weiteren Öltanker im Persischen Golf festgesetzt. Diese Meldung "verpufft bislang weitgehend", sagte Fritsch./jkr/bgf/jha/