NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Freitag gesunken. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 75,20 US-Dollar. Das waren 74 Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juli fiel um 18 Cent auf 66,69 Dollar.

Marktbeobachter erklärten die fallenden Preise mit Meldungen über die Öllieferungen aus dem Iran. Das wichtige Förderland ist nach der Ankündigung neuer Sanktionen durch US-Präsident Donald Trump unter Druck geraten. Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete zuletzt einen spürbaren Rückgang der iranischen Ölexporte in den ersten beiden Juniwochen.

Demnach habe es bei Rohöl und bei Kondensaten, einem flüssigen und leicht brennbaren Erdölprodukt, einen Rückgang um 16 Prozent auf 2,114 Millionen Barrel pro Tag gegeben. Bloomberg berief sich bei dieser Information auf eigene Berechnungen. Zuvor hatte mehrfach die Sorge vor Exportausfällen im Iran die Ölpreise zum Teil stark belastet.

Darüber hinaus blicken die Anleger gespannt auf ein Treffen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) in der kommende Woche. Am 22. Juni beraten in Wien die Mitgliedstaaten des Kartells gemeinsam mit anderen wichtigen Förderländern wie zum Beispiel Russland über ihre Anfang 2017 installierte Fördergrenze. Unter Fachleuten wird das neue Gesprächsformat mittlerweile als "Opec+" bezeichnet.

Saudi-Arabien als mächtigstes Mitglied tritt für eine Lockerung der Grenze ein, ebenso das Nicht-Opec-Land Russland. Die Opec-Staaten Irak, Iran und Venezuela sprechen sich dagegen für eine Beibehaltung der Förderbeschränkung aus./jkr/jsl/zb