NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Mittwoch deutlich unter Druck geraten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Nachmittag 57,41 US-Dollar und damit 1,53 Dollar weniger am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,44 Dollar auf 52,18 Dollar.

Weiterhin stellt der Handelskonflikt zwischen den USA und China eine erhebliche Belastung für den Rohölmarkt dar. Seit Mitte Juli sind die Erdölpreise um gut zehn Prozent gefallen. Es wird befürchtet, dass der Handelsstreit die ohnehin geschwächte Weltwirtschaft zusätzlich belastet. Dies würde die Nachfrage nach Rohöl und Ölprodukten wie Benzin belasten.

"Die Ölpreise sind im Bärenmarkt", kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank den Handel. Seiner Einschätzung nach fällt der Preisrückgang inzwischen aber übertrieben stark aus. Die Nachfrage nach Rohöl sei nicht so schwach, wie er sich in der aktuellen Preisentwicklung darstelle. "Solange es nicht zu einer Rezession kommt, sollte die Ölnachfrage weiterhin robust steigen", sagte Fritsch.

Hierzu passt die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA. Das American Petroleum Institute (API) hat einen abermaligen Rückgang der amerikanischen Lagerbestände an Rohöl verzeichnet. Am Mittwochnachmittag werde die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet. Sollten die Bestände ebenfalls sinken, wäre es der achte Rückgang in Folge. Die fallenden Ölvorräte haben die Erdölpreise in den vergangenen Wochen zumindest zeitweise etwas stützen können./jkr/jsl/fba