NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben sich am Montag nur wenig bewegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete gegen Mittag 77,11 US-Dollar. Das war ein Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juni fiel um zehn Cent auf 70,60 Dollar.

In der Vorwoche hatte die Notierungen noch mehrjährige Höchststände erreicht. Zuletzt habe aber ein erneuter Anstieg der Bohrtätigkeit in den USA "den Ölpreisen etwas Wind aus den Segeln genommen", hiess es in einer Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank. Am Freitag hatte die amerikanische Ausrüsterfirma Baker Hughes gemeldet, dass die Zahl der Bohrlöcher in der vergangenen Woche um zehn auf 844 gestiegen war.

Am Morgen waren die Ölpreise nach Äusserungen aus den Reihen des Ölkartells Opec noch etwas stärker belastet worden. Der Energieministers der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail Al Mazrouei, hatte gesagt, dass die Opec über ausreichend Förderreserven verfüge, um denkbare Ausfälle im Iran auszugleichen.

Über die Auswirkungen des US-Austritts aus dem Atomabkommen auf den Ölmarkt gehen die Schätzungen von Analysten weit auseinander. Sie reichen von sehr geringen Folgen bis hin zu einem Förderausfall von deutlich mehr als einer Million Barrel pro Tag. Der Iran ist einer der grössten Förderer im Ölkartell Opec. Zu seinen grössten Kunden zählen asiatische Länder wie China und Indien sowie die Europäische Union./jkr/jsl/stw