NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Montag deutlich zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Juni wurde am späten Nachmittag bei 68,68 US-Dollar gehandelt. Das waren 1,57 Dollar mehr als vor dem Wochenende. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Mai stieg um 1,53 Dollar auf 63,59 Dollar.

Händler verwiesen auf die Kursverluste des US-Dollar. Dieser geriet im Mittagshandel unter Druck. Ein schwächerer Dollar macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger, da Rohöl in der US-Währung gehandelt wird. Am Freitag hatte der Handelskonflikt zwischen China und den Vereinigten Staaten noch auf den Ölpreisen gelastet.

Den aktuell sehr grossen Unterschied zwischen dem Brent-Preis und dem amerikanischen WTI-Preis begründet die Commerzbank unter anderem mit der verbesserten Versorgungssituation in den USA. So sei die Zahl aktiver US-Bohrlöcher zuletzt gestiegen.

Auf der anderen Seite verschlechterten sich die Produktionsaussichten für die Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC). Die Commerzbank verwies auf die gesunkene Förderung in Venezuela und eine mögliche Reaktivierung der US-Sanktionen gegen den Iran. "Eine differenzierte Betrachtung der Ölsorten dürfte sich angesichts der politischen Unwägbarkeiten fortsetzen"./jsl/bgf/he