NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Montag an die Gewinne aus der vergangenen Woche angeknüpft. Zeitweise erreichte der Preis für Nordseeöl am Morgen bei 83,32 US-Dollar den höchsten Stand seit November 2014. Gegen Mittag gaben die Notierungen aber wieder einen Teil der Gewinne aus dem frühen Handel ab.

Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 82,89 US-Dollar. Das waren 25 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung stieg um 13 Cent auf 73,38 Dollar.

Rohstoffexperten der Commerzbank erklärten den jüngsten Preisauftrieb mit Nachrichten aus China. Demnach habe ein staatliches chinesisches Ölunternehmen seine Ölkäufe im Iran deutlich eingeschränkt. Hintergrund sei der Druck der USA auf Abnehmer, ihre Käufe in dem Opec-Land zu reduzieren.

Im November werden Sanktionen der USA gegen den iranischen Ölsektor in Kraft treten. Zuvor hat es bereits mehrfach Meldungen gegeben, dass China und Indien ihre Ölimporte aus dem Iran einschränken. Beide Länder zählen zu den wichtigsten Ölimporteuren weltweit.

Auch wenn die US-Sanktionen gegen den Iran erst Anfang November in Kraft treten werden, sind die iranischen Erdöllieferungen schon seit längerem rückläufig. Am Markt gelten vor diesem Hintergrund weitere Preissteigerungen als wahrscheinlich. Vereinzelt wird ein Anstieg in Richtung 100 Dollar für möglich gehalten./jkr/tos/jha/