NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Montag nicht an die rasante Talfahrt der vergangenen Handelstage angeknüpft. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent stieg am Mittag auf 59,68 US-Dollar. Das waren 88 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte um 38 Cent auf 50,80 Dollar zu.

Bis zum späten Freitagabend waren die Ölpreise noch auf rasanter Talfahrt gewesen. Seit Anfang Oktober sind die Notierungen für US-Öl und für Brent-Öl um jeweils etwa 30 Prozent eingebrochen. "Der Grund für den abermaligen Preisrutsch erschliesst sich nicht auf Anhieb", kommentierte Eugen Weinberg, Experte bei der Commerzbank.

Schwächere Konjunkturdaten aus der Eurozone wurden als ein Auslöser genannt. Eine Rolle gespielt haben dürfte auch, dass aufgrund des verlängerten Wochenendes in den USA der Handel sehr illiquide war. Dies dürften Spekulanten dazu genutzt haben, wegen des Überangebots auf fallende Preise zu setzen.

Zudem dürfte Saudi-Arabien bei dem Preisverfall eine wichtige Rolle gespielt haben. Nachdem US-Präsident Donald Trump das Land am Persischen Golf mehrfach aufgefordert hatte, die Fördermenge vor dem Hintergrund vergleichsweise hoher Benzinpreise in den USA zu erhöhen, sehen Experten die saudische Ölproduktion derzeit auf einem Rekordniveau.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete mit Bezug auf eine mit der Sache vertraute Person, dass die tägliche Ölförderung in Saudi-Arabien inzwischen über 11 Millionen Barrel liege. Anfang Dezember treffen sich die Opec-Länder, um über die weitere Förderpolitik zu beraten./tos/jkr/jha/