NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Freitag nach Meldungen über eine Explosion auf einem iranischen Öltanker gestiegen. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) 54,45 US-Dollar. Das waren 90 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für Rohöl der Sorte aus der Nordsee stieg ebenfalls um 90 Cent auf 60,00 Dollar.

Am Morgen waren die Ölpreise in kurzer Zeit etwa einen Dollar nach oben gesprungen. Auslöser war eine Explosion auf einem iranischen Öltanker, die vom iranische Ölministerium bestätigt worden war. Demnach wurde das Schiff am Freitagmorgen im Roten Meer 60 Seemeilen von der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda entfernt von zwei Raketen getroffen.

Es habe keine Verletzten gegeben und alle Besatzungsmitglieder seien wohlauf, so das Ministerium laut Nachrichtenagentur IRNA. Auch die Schäden seien gering und die Crew habe das Schiff wieder unter Kontrolle. Experten untersuchen jedoch weiterhin die Ursache der Explosion. Zu dem angeblichen Raketenangriff gab das Ölministerium keine weiteren Details bekannt.

Gebremst wurden die Ölpreise durch eine Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA) zur Entwicklung der Nachfrage. Wegen der Flaute der Weltwirtschaft senkte die IEA ihre Prognose für das Wachstum der weltweiten Nachfrage für das laufende und das kommende Jahr um jeweils 100 000 Barrel pro Tag. Die Experten des Interessenverbandes der Industriestaaten gehen davon aus, dass die tägliche Nachfrage 2019 nur noch um 1,0 Millionen Barrel und 2020 um 1,2 Millionen Barrel steigen werde./jkr/jsl/jha/