NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Freitag leicht gestiegen, haben aber keine neuen Höchststände erreicht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete gegen Mittag 79,66 US-Dollar. Das waren 36 Cent mehr als zum Handelsschluss an Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juni stieg um sieben Cent auf 71,56 Dollar.

Seit Monaten geht es mit den Ölpreisen tendenziell aufwärts. Am Donnerstag war der Preis für Brent-Rohöl erstmals seit November 2014 über die Marke von 80 Dollar geklettert, während US-Rohöl bei 72,30 Dollar den höchsten Stand seit November 2014 erreicht hatte.

Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank stehen die Chancen gut, dass sich die Ölpreise aufgrund der anhaltenden Angebotssorgen auf dem hohen Niveau halten können. Sie verwiesen auf die Präsidentschaftswahlen in Venezuela, die am kommenden Sonntag auf dem Programm stehen. Der Rückgang der venezolanischen Ölproduktion könnte sich noch verstärken, falls es nach der erwarteten Wiederwahl von Präsident Nicolas Maduro zu Unruhen kommen sollte.

Venezuela ist Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und verfügt nach Einschätzung von Experten über die grössten Ölreserven der Welt. Zuletzt hatte die schwere Wirtschaftskrise in Venezuela die Fördermenge spürbar belastet. Hinzu kommt, dass US-Präsident Donald Trump weitere Sanktionen gegen den südamerikanischen Staat angedroht hatte. Dies würde die Ölindustrie des Landes zusätzlich unter Druck setzen.

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