LONDON/NEW YORK (awp international) - Die Ölpreise sind am Mittwoch leicht gestiegen. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 75,70 US-Dollar. Das waren 31 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte um 20 Cent auf 66,93 Dollar.

Händler machten vor allem markttechnische Gründe für die leichte Erholung verantwortlich. Seit Mitte vergangener Woche haben die Ölpreise spürbar nachgegeben, zuletzt war jedoch eine Stabilisierung zu beobachten. Vor allem die Aussicht auf ein höheres Rohölangebot hatte die Preise belastet.

Die beiden grossen Förderer Saudi-Arabien und Russland hatten Signale ausgesendet, ihre Produktion auszuweiten, soweit es zu Angebotsengpässe kommen sollte. Eine Trendwende bei den Ölpreisen ist laut Beobachtern nicht in Sicht. "Die Debatte um eine Anhebung der Ölproduktion dürfte die Ölpreise bis zur OPEC-Sitzung am 22. Juni in Schach halten", kommentierten die Rohstoffexperten der Commerzbank. "Dies spricht für weiter nachgebende Notierungen in den kommenden Tagen."

Etwas gestützt wurden die Ölpreise auch durch eine gewisse Beruhigung an den Finanzmärkten in Italien. Die politischen Turbulenzen dort hatten zuletzt auch die Ölpreise belastet. Riskantere Anlageformen wie Rohöl wurden gemieden./jsl/bgf/nas