SINGAPUR (awp international) - Die Ölpreise haben sich im asiatischen Handel am Donnerstag kaum bewegt. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent betrug zuletzt 29,24 US-Dollar. Das waren 5 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 16 Cent auf 25,45 Dollar.

Weder die am Vortag präsentierten überraschend gesunkenen US-Rohölbestände, noch die von Saudi-Arabien reduzierten Fördermengen für einige asiatische Kunden konnten die Preise am Ölmarkt nachhaltig antreiben. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, hält sich Saudi-Arabien offenbar wie erwartet an die zwischen führenden Ölnationen vereinbarten Einschnitte bei der Produktion und senkte Liefermengen an Kunden in Asien. Die Agentur beruft sich dabei auf Aussagen von Händlern des Ölkonzerns Saudi Aramco. Vor einigen Tagen hatte das Land zugesagt, zusätzlich zu den bereits vereinbarten Kürzungen im Juni 1 Millionen Barrel am Tag weniger fördern zu wollen.

Warnungen des US-Notenbank-Chefs Jerome Powell vor einem weiteren konjunkturellen Abschwung und düstere Prognosen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) drückten hingegen auf die Stimmung am Markt. Wie die Opec am Mittwoch mitteilte, dürfte die globale Ölnachfrage in diesem Jahr auf 90,6 Millionen Barrel pro Tag fallen. Bisher wurde von 92,8 Millionen Barrel pro Tag ausgegangen.

Die Ölnachfrage wird durch die Beschränkungen in der Corona-Krise massiv belastet. So ist die Nachfrage nach Treibstoff aus dem Luft- und dem Strassenverkehr weltweit eingebrochen. Wichtige Abnehmer wie die USA, Europa und Indien sind besonders betroffen. Gleichzeitig bewegt sich das Angebot auf einem hohen Niveau./ssc/jkr/stk