NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Dienstag wegen der Sorgen vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten weiter gestiegen und haben damit den Höhenflug der vergangenen Handelstage fortgesetzt. Am Morgen war Rohöl aus der Nordsee so teuer wie seit November 2014 nicht mehr. Der Preis für US-Öl lag nur knapp unter dem höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren.

Im Mittagshandel wurde ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni wieder etwas tiefer bei 75,05 US-Dollar gehandelt. Das waren aber immernoch 34 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI stieg um 51 Cent auf 69,15 Dollar.

Als Grund für den jüngsten Preisaufschlag nannten Marktteilnehmer den sich verschärfenden Konflikt im Jemen. Dort stehen sich seit längerem eine von Saudi-Arabien angeführte Allianz und von Iran unterstützte Huthi-Rebellen gegenüber. Berichte über neue Luftangriffe Saudi-Arabiens deuteten auf eine weitere Eskalation der Lage hin.

An den Ölmärkten schürte die Entwicklung Sorgen wegen möglicher Auswirkungen auf das Rohölangebot. Saudi-Arabien und Iran sind seit langem verfeindet, zugleich aber auch als Zweckgemeinschaft in dem Rohölkartell Opec verbunden.

Rohstoffexperten der Commerzbank sehen noch weitere Gründe für den jüngsten Höhenflug der Ölpreise: "Preistreibend ist das angespannte Angebot aufgrund der hohen Produktionsausfälle in Venezuela und die darüber hinausgehenden Kürzungen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und Russlands", hiess es in einer Analyse. Zudem habe sich die Nachfrage nach Rohöl zuletzt robust entwickelt./jkr/jsl/jha/