NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Mittwoch zeitweilige Einbussen bis zum Abend mehr als ausgeglichen und deutlich zugelegt. Die beiden wichtigsten Rohölsorten erreichten jeweils dreimonatige Höchststände. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 67,6 Dollar. Das waren 71 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,03 Dollar auf 57,12 Dollar.

Händler begründeten die spürbaren Preiszuwächse mit zwei Faktoren. Zum einen wurde auf den merklich schwächeren Dollar verwiesen. Dieser habe die Ölnachfrage ausserhalb des Dollarraums belebt, da Erdöl in der US-Währung gehandelt wird. Zum anderen wurde die weitgehend gute Aktienmarktstimmung als Unterstützung genannt. Rohöl gilt wie andere Rohstoffe als eher riskante Anlageklasse.

Grundsätzlich werden die Erdölpreise zudem durch weitere Entwicklungen gestützt. Ein wichtiger Grund ist die deutlich geringere Förderung durch das Ölkartell Opec und mit ihm verbündete Produzenten wie Russland. Hinzu kommen Hoffnungen, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China ein gutes Ende finden wird. Die beiden grössten Volkswirtschaften der Welt verhandeln derzeit in Washington miteinander./bgf/he