NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Mittwoch ihre Gewinne angesichts einer wachsenden geopolitischen Unsicherheit ausgeweitet. Damit knüpften die Notierungen an die starken Aufschläge vom Vortag an. Die Preise für Nordsee- und US-Öl legten auf den höchsten Stand seit Ende 2014 zu.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni stieg auf 72,53 US-Dollar. Das waren 1,45 Dollar mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg um 1,50 Dollar auf 67,02 Dollar.

Der Fernsehsender Arabiya TV hatte gemeldet, Saudi-Arabien habe Raketen über der Hauptstadt Riad abgefangen. Ziel sei das Verteidigungsministerium gewesen. Schiitische Huthi-Rebelen aus dem Jemen bestätigten laut Medienberichten einen Angriff.

Für Verunsicherung hatten zuvor auch Aussagen von US-Präsident Donald Trump gesorgt. Nach dem mutmasslichen Giftgasangriff in Syrien hatte dieser Russland gedroht, ein Militärschlag stehe unmittelbar bevor. "Russland hat geschworen, alle Raketen abzuschiessen, die auf Syrien abgefeuert werden. Mach' Dich bereit, Russland, denn sie werden kommen (...)", schrieb Trump am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter.

Die überraschend gestiegenen Rohöllagerbestände in den USA belasteten die Ölpreise in diesem Umfeld nur vorübergehend. Sie legten laut Energieministerium um 3,3 Millionen Barrel auf 428,6 Millionen Barrel zu. Analysten hatten im Mittel hingegen einen Rückgang um 1,0 Millionen Barrel erwartet./jsl/bgf/he