NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Mittwoch deutlich gestiegen. Bis zum Mittag hatte die Unsicherheit über die künftige Förderpolitik des Ölkartells Opec und weiterer wichtiger Ölstaaten zunächst noch belastet. Am Nachmittag überwog dann aber wieder die Hoffnung auf eine Produktionskürzung und die Ölpreise drehten in die Gewinnzone.

Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 63,21 US-Dollar. Das waren 1,13 Dollar mehr als am Dienstag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,05 Dollar auf 54,30 Dollar.

Am Ölmarkt werden gespannt die Ergebnisse des Opec-Treffens in Wien erwartet. Am Nachmittag hatte die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Kreise gemeldet, dass sich Russland bereits im Vorfeld des Treffens in Gesprächen mit der Opec über eine Kürzung der Fördermenge befinde. In den Diskussionen zeichne sich eine starke Bereitschaft zur Senkung der Produktion um 1,8 Millionen Barrel pro Tag ab, hiess es.

Zuvor hatten Äusserungen des saudischen Energieministers Khalid Al-Falih vom Dienstag die Ölpreise noch belastet. Al-Falih hatte es als verfrüht bezeichnet, von einer Förderkürzung des Ölkartells auszugehen. "Möglicherweise will Saudi-Arabien Druck auf die anderen Länder aufbauen, sich stärker an den Kürzungen zu beteiligen", kommentierten Rohstoffexperten der Commerzbank die Aussagen.

Unterdessen hat sich US-Präsident Donald Trump zum wiederholten Male direkt an die Opec gewendet und Druck auf das Kartell ausgeübt. Hoffentlich werde die Opec die Fördermengen nicht beschneiden, schrieb Trump am Nachmittag auf Twitter. "Die Welt will keine höheren Ölpreise sehen und braucht sie auch nicht!", fügte er hinzu. Die Aussagen konnten die Ölpreise aber vorerst nicht bremsen./jkr/jha/