NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Mittwochmittag keine klare Richtung gefunden. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 58,80 US-Dollar. Das waren 9 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg dagegen um 20 Cent auf 53,81 Dollar. Am Morgen hatte er deutlicher im Plus gelegen.

Die Entwicklung spiegelte die gegensätzlichen Kräfte am Markt wider. Zwar gebe es eine Verknappung auf der Angebotsseite, aber dominierend seien die eingetrübten weltweiten Konjunkturaussichten und deren Auswirkungen auf die Nachfrage, so die Experten vom Analysehaus JBC Energie. "Die Ölpreise kommen kaum aus der Defensive, da schwache US-Konjunkturdaten neuerliche Nachfragesorgen schüren", merkten auch die Rohstoffanalysten in einem Kommentar an. Die Stimmung in der US-Industrie war am Vortag überraschend schlecht ausgefallen und hatte Rezessionsängste geschürt.

Im frühen Geschäft hatte die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA noch für stärkeren Auftrieb gesorgt. Der Interessenverband American Petroleum Institute (API) hatte am Dienstag für die vergangene Woche einen Rückgang der amerikanischen Lagerbestände an Rohöl verzeichnet. Sinkende Ölreserven haben oft steigende Ölpreise zur Folge. Zudem hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Vortag einen kräftigen Rückgang der OPEC-Produktion im September gemeldet. Am Nachmittag werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet, die für neue Impulse am Ölmarkt sorgen dürften./mf/jkr/jha/