NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben sich am Donnerstag uneinheitlich entwickelt. Am Markt sorgten Aussagen von US-Präsident Donald Trump für Aufsehen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete im Mittagshandel 78,12 US-Dollar. Das waren 13 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg hingegen um 37 Cent auf 74,51 Dollar.

Trump hatte am späten Mittwochabend das Ölkartell Opec verbal erneut angegriffen. Über den Nachrichtendienst Twitter schrieb er, die Benzinpreise stiegen und die Opec tue wenig, um das zu ändern. Vielmehr würden die Preise nach oben getrieben, während die USA viele Opec-Mitglieder für wenig Geld verteidigten. Das dürfe keine Einbahnstrasse sein. "Senkt die Preise jetzt!" Ein Vertreter des Irans bei der Opec forderte Trump auf, seine Kurznachrichten einzustellen, da sie die Ölpreise nach oben treiben würden.

Der Tweet ist nicht die erste öffentliche Aufforderung Trumps an die Opec, etwas gegen das aus seiner Sicht überhöhte Ölpreisniveau zu tun. "Dass es Trump selbst ist, der durch seine Iran-Politik die Preise steigen lässt, kommt dem US-Präsidenten nicht in den Sinn", schreibt Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. "Trump will, dass alle Länder ihre Öleinfuhren aus dem Iran auf Null reduzieren." Dem Markt würden dann bis zu 2,5 Millionen Barrel pro Tag fehlen. Die freien Kapazitäten der Opec würden nur ausreichen um dieses Defizit auszugleichen./jsl/tos/jha/