NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Donnerstag nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed gefallen. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 64,35 US-Dollar. Das waren 70 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 80 Cent auf 57,78 Dollar.

Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed erstmals seit mehr als zehn Jahren den Leitzins gesenkt. Die Währungshüter stellten aber keine lange Serie weiterer Zinssenkungen in Aussicht. Die Vorgehensweise der Fed wurde von Analysten als "zaghaft" beschrieben und dämpfte an den Finanzmärkten die Hoffnung auf eine weitere Lockerung, um die amerikanische Wirtschaft noch stärker anzukurbeln.

Ausserdem habe die Fed-Zinsentscheidung über einen festeren US-Dollar den Ölpreisen zugesetzt, sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Der Fed-Beschluss hatte einen Kursanstieg des Dollar zur Folge, was das oft in Dollar gehandelte Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen weniger erschwinglich macht.

Die US-Geldpolitik überlagerte die Entwicklung der Ölreserven in den USA. Selbst ein überraschend starker Rückgang der Lagerbestände an Rohöl konnte den Ölpreisen keinen Auftrieb verleihen./jkr/bgf/jha/