NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben ihre jüngste Talfahrt vorerst gestoppt und zeigten sich am Freitag wenig verändert. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 72,98 US-Dollar. Das waren neun Cent mehr als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel hingegen um 16 Cent auf 63,53 Dollar.

Gestützt wurden die Ölpreise durch eine Kreisemeldung, wonach die USA den Handelsstreit mit China aus der Welt schaffen wollen. Zum Treffen der führenden Industriestaaten und Schwellenländer (G20) Ende November strebe US-Präsident Donald Trump ein Handelsabkommen mit Chinas Präsident Xi Jinping an, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitagmorgen unter Berufung auf vier mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Allerdings bleiben auch die US-Sanktionen gegen das Opec-Land Iran ein bestimmendes Thema. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern bremse eine Kreisemeldung die Ölpreise, wonach es bei den Sanktionen zahlreiche Ausnahmen geben soll. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg ebenfalls unter Berufung auf namentlich nicht genannte Kreise berichtet, sollen acht Länder weiterhin Öl aus dem Iran importieren dürften. Zuvor waren nur Indien und Südkorea als mögliche Ausnahmen genannt worden.

Die US-Sanktionen gegen den Iran werden in der Nacht zum Montag im Kraft treten. Rohstoffexperten der Commerzbank rechnen nicht mit Engpässen auf dem Ölmarkt. "Das Ölangebot sprudelt mittlerweile kräftig", hiess es in einer Analyse. Trotz der Sanktionen sei daher wohl kein Angebotsdefizit am Ölmarkt zu erwarten./jkr/jsl/mis