NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben sich am Freitag kaum verändert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete im Mittagshandel 60,30 US-Dollar. Das waren acht Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) verharrte auf 55,09 Dollar.

Damit konnten sich die Ölpreise nach kräftigen Verlusten in den vergangenen Handelstagen vorerst stabilisieren. Seit Mittwoch ist der Preis für Brent-Öl um etwa vier Prozent und der für US-Öl um etwa fünf Prozent gefallen. Auf Wochensicht steuern die Ölpreise auf die stärksten Verluste seit fast zwei Monaten zu. Unter anderem hatte die Internationale Energieagentur (IEA) vor einem zu hohen Angebot an Rohöl auf dem Weltmarkt gewarnt und damit die Preise belastet.

Der Ausblick auf die künftige Entwicklung des Angebots und der Nachfrage "ist nicht gerade rosig", kommentierte die Anlagestrategin Miyoko Nakashima von der japanischen Investmentbank Mizuho Securities. Ihrer Einschätzung nach dürften die Preise am Ölmarkt weiter unter Druck bleiben und die Notierung für US-Öl könnte unter die Marke von 50 Dollar fallen.

Nach Einschätzung des Rohstoffexperten Eugen Weinberg von der Commerzbank setzt die IEA-Schätzung die Organisation erdölexortierender Länder (Opec) und verbündete Ölstaaten wie Russland unter Druck. "Um einen Preisrutsch und einen massiven Aufbau der Lagerbestände zu vermeiden, müsste die OPEC+ weitere freiwillige Produktionskürzungen vornehmen", sagte Weinberg. Darüber soll aber erst bei der nächsten offiziellen Sitzung im Dezember entschieden werden./jkr/jsl/nas