FRANKFURT/WASHINGTON (awp international) - Bei den angekündigten US-Sanktionen gegen das Ölland Iran soll es laut einem Medienbericht zahlreiche Ausnahmen geben. Insgesamt acht Länder dürfen nach dem Inkrafttreten der Sanktionen weiterhin Rohöl aus dem Iran beziehen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag und berief sich auf einen namentlich nicht genannten Vertreter der US-Regierung. Im weiteren Tagesverlauf werde US-Aussenminister Mike Pompeo die Zahl der Ausnahmen offiziell verkünden. Zu Details über das mögliche Volumen der Ölimporte aus dem Förderland Iran gab es keine Angaben.

Die US-Sanktionen gegen den Iran treten am 5. November in Kraft. Zu den Staaten, denen Ausnahmen gewährt werden, zählen laut der Bloomberg-Meldung Indien, Südkorea und Japan. Bereits zuvor hatte es Medienberichte über Ausnahmen für Indien und Südkorea gegeben. Auch China, der grösste Importeur von Öl aus dem Iran, soll laut dem aktuellen Medienbericht zu den Ausnahmen zählen. Allerdings gebe zwischen der Führung in Peking und den USA weiterhin Gespräche, hiess es weiter.

Für die US-Regierung unter Präsident Donald Trump gilt es einen schwierigen Spagat zu bewältigen. Auf der einen Seite soll die Wirtschaft des Iran durch die Sanktionen empfindlich getroffen werden. Auf der anderen Seite sollen die Ölpreise durch den Wegfall der iranischen Öllieferungen nicht zu stark nach oben getrieben werden. Für die US-Regierung spielt die Entwicklung der heimischen Benzinreise eine wichtige Rolle vor dem Hintergrund anstehender Wahlen.

Wie es in dem Bloomberg-Bericht weiter heisst, werden die Ausnahmen nur zeitlich begrenzt gewährt. Ausserdem wolle die US-Regierung auch nur den Ländern eine Ausnahmeregelung zubilligen, die bereits in den Monaten zuvor ihre Ölimporte aus dem Iran eingeschränkt hätten. Wie Bloomberg weiter berichtet, wollte die Quelle aus der US-Regierung keine Angaben zum Volumen der Ölimporte machen, die unter die Ausnahmereglungen fallen./jkr/jsl/mis