FRANKFURT (awp international) - Die US-Regierung soll einem Medienbericht zufolge Saudi-Arabien und andere Opec-Länder um eine Ausweitung ihrer Förderung gebeten haben. Es sei um eine Produktionserhöhung um etwa eine Million Barrel je Tag gegangen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag mit Bezug auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Hintergrund sei der zuletzt starke Anstieg der Ölpreise gewesen. Die Ölpreise reagierten am Dienstag mit Preisrückgängen auf den Bericht.

Der Bericht ist heikel, denn zuletzt gab es tatsächlich Signale seitens grosser Ölproduzenten wie Saudi-Arabien oder Russland in Richtung einer Produktionsausweitung. Beide Länder beteiligen sich zusammen mit anderen Staaten seit Anfang 2017 an einer Vereinbarung, die eine Begrenzung der Rohölförderung vorsieht. Die Regelung hat mit zu dem deutlichen Preisanstieg am Ölmarkt beigetragen. Aufgrund hoher Förderausfälle im Krisenstaat Venezuela und neuer US-Sanktionen gegen Iran - beides Opec-Staaten - gibt es mittlerweile sogar Ängste vor Angebotsengpässen.

Brisant ist der Bericht deshalb, weil US-Präsident Donald Trump Mitte April öffentlich seinen Unmut über hohe Ölpreise geäussert hatte. Über den Nachrichtendienst Twitter hatte er sich über aus seiner Sicht künstlich erhöhte Ölpreise beklagt, die Opec dafür verantwortlich gemacht und klargestellt, dass ein derartiges Verhalten nicht akzeptiert werde.

Wie Bloomberg weiter berichtet, sei das Ansinnen der USA auf einem Treffen einiger arabischer Länder am Wochenende in Kuwait diskutiert worden. In einer Erklärung zu dem Treffen heisst es, man wolle ein stabiles Ölangebot bereitstellen, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden und Rückgänge in einigen Teilen der Welt auszugleichen./bgf/jkr/fba