SINGAPUR (awp international) - Die Ölpreise haben sich am Donnerstag ein Stück weit von den starken Verlusten zur Wochenmitte erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 61,32 US-Dollar. Das waren 51 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 55 Cent auf 56,30 Dollar.

Marktbeobachter erklärten den Anstieg mit weiteren Signalen der Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Nachdem zunächst die Regierung in Peking Ausnahmen von Strafzöllen auf Waren aus den USA verkündet hatte, legte die US-Regierung in der Nacht zum Donnerstag nach. US-Präsident Donald Trump verschob die für Anfang Oktober angekündigte Anhebung der Strafzölle auf chinesische Importe im Umfang von 250 Milliarden Dollar um zwei Wochen auf Mitte Oktober und bezeichnete dies als "Geste des guten Willens".

Zuvor hatte der Handelskonflikt die Ölpreise immer wieder belastet. Seit etwa einem Jahr schwelt der Konflikt zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt. Immer neue Eskalationsstufen hatten die Sorge vor einem Abflauen der Weltwirtschaft und damit vor einer geringeren Nachfrage nach Rohöl geschürt.

Der Anstieg der Ölpreise erfolgte, nachdem sie am Mittwoch noch stark unter Druck geraten waren und die Notierung für US-Öl zeitweise um mehr als zwei Dollar je Barrel abrutschte. Als Auslöser für den Kursrutsch gilt ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg über eine mögliche Lockerung der US-Sanktionen gegen das Opec-Land Iran. Demnach soll US-Präsident Donald Trump vor der Entlassung seines Sicherheitschefs John Bolton eine solche Massnahme ins Gespräch gebracht haben. Eine Lockerung der Sanktionen könnte einen Anstieg der iranischen Ölexporte zu Folge haben./jkr/jha/